Quadricepssehnenruptur

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Präoperative Abklärung

  • Röntgen: Kniegelenk ap/seitlich (Skyline)
    • Patella baja
  • Nach Rücksprache mit OA: Bei zusätzlichen ligamentären Verletzungen, ausgedehntem, beidseitigem Befund oder V.a. patellofemorale Gelenksverletzung mit Eröffnung des Gelenks Durchführung Sonographie oder MRI
  • Klinische Diagnose: Straight Leg Raise Test, tastbare Delle am Oberpol der Patella
  • Anamnese: Cortisontherapie, Ciproxintherapie, Diabetes mellitus, pAVK, Erkrankungen aus dem rheumatoiden Formenkreis, Rauchen, Alter (degenerativ), Geschlecht
  • Traumamechanismus: Unerwartetes Anspannen des Musculus quadriceps femoris

Präoperative Massnahmen 

  • Ruhigstellung Kniegelenksorthese in Streckstellung (0°)
  • Hersteller: Knie Brace mit verstellbarem Gelenk (BracewareÒ)
  • Gipstutor bei Malcompliance
  • Thromboembolieprophylaxe gewichtsadaptiert
  • Gelockerte Bettruhe
  • Hämarthros nicht routinemässig punktieren
  • Operation innerhalb 3-5 Tagen empfohlen,
  • Bis zum Operationszeitpunkt ambulantes Management möglich; Voraussetzungen sind kompensierte Schmerzen, adäquater Umgang mit der Orthese und der Thromboseprophylaxe

Klassifikation Quadricepssehnenruptur

  • Keine klinisch relevante Klassifikation

Indikation zur operativen Behandlung 

  • Alle Komplettrupturen

Indikation zur konservativen Behandlung

  • Sehr selten
  • Kleine Partialabrisse
  • Patientenspezifische Kontraindikationen zur operativen Versorgung

Operative Behandlung

  • Midaxialer longitudinaler Zugang
  • Anfrischen der Sehne und des Patellaoberpols
  • Transossäre Naht der Sehne (z.B. nach Krakow, Bunell, Kirchmayr-Kessler)
  • Material: Kleinfragmentschrauben, 3,5-mm-Corkscrew-FT-Fadenanker (oder FastTak Anker), FiberWire Fäden
  • Cave: Knie intraoperativ Beugen (Stresspunktevaluation und Stabilitätstest)

Konservative Behandlung

  • Kapitel Patellafraktur (Link)
  • individuelles Regime
  • Traumasprechstunde mit Röntgen: 10-14 Tage, 6 Wochen, 12 Wochen (6 Monate) und 1 Jahr
  • Arbeitsunfähigkeit
  • Bürotätigkeit: ca. 3-6 Wochen
  • Leichte körperliche Tätigkeit: ca. 10-12 Wochen
  • Schwere körperliche Tätigkeit: Individuell
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Bezüglich Medikamentenverordnungen bei ambulant-stationärem Eintritt mit vorbestehender Medikation gilt folgendes: Der Patient bringt die Medikamente von zu Hause mit. Der zuständige Stationsarzt verordnet "eigene Medikamente weiter wie zu Hause". Die Pflege überträgt die Medikation ins Kardex. ABER es erfolgt eine schriftliche Umverordnung durch den Stationsarzt auf ein Generikum, wenn: - Medikamente zu Hause durch den Patienten vergessen wurden - der Patient nur die leere Verpackung zum Eintritt mitbringt - die Medikamente während des stat. Aufenthalts zur Neige gehen - das gleiche Medikament nicht in der Spitalapotheke bezogen werden kann

Orthopädie & Unfallchirurgie Kategorie A1

Bericht AO Trauma Fellowship O/U LUKS Luzern