Patellasehnenruptur

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Präoperative Abklärung

  • Röntgen: Kniegelenk ap/seitlich/ Patella axial (-> Patella alta!)
  • Nach Rücksprache mit OA: Bei zusätzlichen ligamentären Verletzungen, ausgedehntem, beidseitigem Befund oder V.a. patellofemorale Gelenksverletzung mit Eröffnung des Gelenks Durchführung Sonographie oder MRI
  • Klinische Diagnose: Straight Leg Raise Test positiv

Präoperative Massnahmen

  • Ruhigstellung Kniegelenksorthese in Streckstellung (0°) fixiert
  • Gipstutor bei Malcompliance, ungünstiger Anatomie (konisches Bein)
  • Thromboembolieprophylaxe gewichtsadaptiert
  • Gelockerte Bettruhe
  • Hämarthros nicht routinemässig abpunktieren
  • Operation innerhalb 3-5 Tagen empfohlen,
  • Bis zum Operationszeitpunkt ambulantes Management möglich; Voraussetzungen sind kompensierte Schmerzen, adäquater Umgang mit der Orthese und der Thromboseprophylaxe

Klassifikation Patellasehnenruptur

  • Keine klinisch relevante Klassifikation

Indikation zur operativen Behandlung

  • Alle Komplettrupturen

Indikation zur konservativen Behandlung

  • Sehr selten
  • Kleine Partialabrisse
  • Patientenspezifische Kontraindikationen zur operativen Versorgung

Operative Behandlung

  • Midaxialer longitudinaler Zugang
  • Anfrischen der Sehne und des Patellaunterpols
  • Transossäre Naht der Sehne (z.B. nach Krakow, Bunell, Kirchmayr-Kessler)
  • Material: Kleinfragmentschrauben, 3,5-mm-Corkscrew-FT-Fadenanker (oder FastTak Anker), FiberWire Fäden, McLaughlin Schlinge (Patellotibiale Fixierung)
  • Cave: bei zu straff angezogener McLaughlin Schlinge Gefahr der Patella baja , intraoperativer Vergleich Gegenseite (BV: gesundes Knie seitl in 30 Grad Flexionflexion: Patellarsehnenlänge messen und ± gleiche Länge einhalten operierte Seite), Überprüfen Protektion McLauglinschlinge durch intraoperatives Beugen des Knies

Konservative Behandlung

  • Kapitel Patellafraktur (Link)
  • Traumasprechstunde mit Röntgen: 6 Wochen, 12 Wochen (6 Monate) und 1 Jahr
  • Arbeitsunfähigkeit, Fahrtauglichkeit nicht gegeben wegen Brace
    • Bürotätigkeit: ca. 3-6 Wochen
    • Leichte körperliche Tätigkeit: ca. 10-12 Wochen
    • Schwere körperliche Tätigkeit: Individuell
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Postoperative Röntgenkontrollen • nach übungsstabilen Osteosynthesen immer gipsfrei verordnen. Dies muss so auf dem Röntgenzettel vermerkt sein. • Dies gilt natürlich nicht für Frakturen, welche mit Gips, also konservativ, behandelt werden. • Generell ist zu beachten, dass bei Extremitätenverletzungen immer eine Angabe auf dem Röntgenauftrag erfolgen sollte ob mit oder ohne Ruhigstellung geröntgt werden soll.

Orthopädie & Unfallchirurgie Kategorie A1